Die Junge Union (JU) Kreisverband Germersheim übt scharfe Kritik am Beschluss des Europäischen Parlaments zur Urheberrechtsreform, über die am 26. März 2019 abgestimmt wurde. Künftig sollen Internetplattformen wie YouTube und Wikipedia dafür verantwortlich sein, Urheberrechte zu prüfen. Durch die unglaubliche Vielfalt an hochgeladenen Inhalten, lässt sich das jedoch nur mit sogenannten Uploadfiltern bewerkstelligen. Gregory Meyer, Kreisvorsitzender der JU Kreisverband Germersheim, kritisiert den Beschluss des EU-Parlaments. „Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Durch die neue Reform könnten z.B. durch Overblocking tiefgreifende Änderungen in unser aller Nutzerverhalten entstehen.“ Das sogenannte Overblocking bezeichnet in diesem Fall die Überregulierung und das Blocken von legalen Inhalten durch die Plattformbetreiber, damit diese nicht in Haftung genommen werden. „Viele Mitglieder in der Jungen Union haben in den vergangenen Wochen ihre Europaabgeordneten kontaktiert und ihren Protest gegen die Reform deutlich gemacht. Das zeigt, dass es auch in der Union eine große Gruppe an Gegnern der Reform gibt“, so Meyer weiter.
Christopher Hauß, Mitglied des Landesvorstands der Jungen Union Rheinland-Pfalz und Spitzenkandidat der JU für die Kreistagswahlen im Mai, ergänzt: „Ein fairer Ausgleich zwischen Urhebern und Nutzern darf nicht zu Lasten der Freiheit des Netzes gehen. Das EU-Parlament hat die Proteste und Einwände gegen die Reform leider konsequent ignoriert und zum Teil sogar diffamiert. Gerade junge Menschen haben sich für eine Änderung der Reform eingesetzt. Wieder einmal wurden die Interessen der jungen Generation nicht berücksichtigt.“
Die Urheberrechtsreform soll Künstler und Freischaffende künftig besser schützen können. Da Computerprogramme aber beispielsweise weder Satire noch Ironie erkennen können, steht zu befürchten, dass unzählige Inhalte auf YouTube, Instagram, Facebook etc. künftig gesperrt werden. Zahlreiche Netzaktivisten üben scharfe Kritik an der Reform, so zum Beispiel auch der Mitbegründer von Wikipedia, Jimmy Wales.
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