Am 09. Dezember besuchte der Arbeitskreis Rheinkultur der Jungen Union (JU) Kreisverband Germersheim den Schmiedhof in Neupotz.
Um 9:30 Uhr begrüßte der Leiter des Arbeitskreises Christopher Hauß die Anwesenden und bedankte sich bei Roland Bellaire für den herzlichen Empfang des Arbeitskreises. Nach Besichtigung des Stalls mit knapp 65 Kühen bekam die Gruppe die Chance ein Stück Digitalisierung im Kuhstall zu betrachten – einen Melkroboter.
Anschließend führte Herr Bellaire die Gruppe über den Rest des Hofes und zeigte Ihnen die Ställe der Kälber, die Trockenöfen für den Tabak und den Milchautomaten.
Nach aufschlussreichen Impulsvorträgen des Hofherrn fand sich die Gruppe im Inneren des Wohnhauses ein um zu frühstücken und zu diskutieren.
Herr Bellaire schilderte die schwierige Lage, in der sich Familienbetriebe wie der Schmiedhof zur Zeit befinden. Die Milchproduktion sei aufgrund des niedrigen Milchpreises immer noch unrentabel, doch die Viehhaltung ist eine Leidenschaft von der er sich noch nicht verabschieden möchte. Aufgrund der ungünstigen Großwetterlage und des Bestrebens der Abnehmer immer größere Chargen bei dem gleichen Lieferanten nachzufragen, richten sich die Kleinbetriebe in der Südpfalz zunehmend in ihrer eigenen Nische ein. Seine Nische ist momentan die Tabakproduktion, die sehr aufwendig sei und wenig verbreitet.
Es folgte eine ausführliche Diskussion der Teilnehmer zu der Problematik von Kleinbetrieben.
Den Menschen in Deutschland gehe es in erster Linie bei Lebensmitteln um den Preis, so der Konsens, der möglichst niedrig liegen soll. „Andererseits gibt es vor allem zahlreiche junge Menschen, die beispielsweise Bio-Fair-Trade-Mangos von der anderen Seite der Welt kaufen und meinen, der Umwelt etwas gutes zu tun. Doch dem guten Gewissen verhelfen vielmehr regionale und saisonale Produkte, das muss man den Menschen erklären.“, so Christopher Hauß, Vorsitzender des Arbeitskreises. Einigkeit herrschte auch darüber, dass in Deutschland Lebensmittel zu gering geschätzt werden. Gregory Meyer, Kreisvorsitzender der Jungen Union, verglich die Situation mit Frankreich, dem Heimatland seines Vaters: „Die Wertschätzung von Lebensmitteln in Frankreich ist eine völlig andere. Die Franzosen nehmen sich Zeit zum Essen und legen viel mehr Wert auf die Qualität der Lebensmittel.“
Nach langem Austausch von Argumenten verständigten sich die Anwesenden darauf, dass nicht die Politik die Situation der landwirtschaftlichen Familienbetriebe langfristig verbessern kann. Der Wandel müsse in den Köpfen der Verbraucher stattfinden. Lebensmittel und deren Qualität sollten einen höheren Stellenwert im Leben der Deutschen bekommen und Familienbetriebe so die Chance eröffnen ihre „ökonomische Nische“ zu verlassen und beispielsweise wieder gewinnbringend Milch produzieren zu können.
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