Bauernregeln des Umweltministeriums diffamieren unsere Landwirte

„Wenn der Hornung warm uns macht, friert’s im Mai noch oft bei Nacht.“

So eine aktuelle Bauernregel zum Februar. Diese soll heißen, wenn der Februar (bei Bauern früher „Hornung“ genannt) schon zu warm und milde ist gibt es oft noch tiefe Temperaturen und Frost bis in den Mai.

Bauernregeln sind zwar keine wissenschaftlich fundierten Gesetze, doch dienen sie als Orientierungshilfe. Aufgestellt wurden die meisten ursprünglich um das Wetter für das kommende Jahr vorherzusagen, für die Landwirtschaft ein Faktor von fundamentaler Bedeutung.

© CDU/Dominik Butzmann
© CDU/Dominik Butzmann

Inzwischen wurden die Bauernregeln durch die moderne Meteorologie obsolet. In Zeiten von „Big Data“ lässt sich das Wetter aus verschiedenen Messungen relativ genau berechnen. Trotzdem leben die Bauernregeln weiter und haben es zu Kulturgut geschafft.

Umso beschämender ist es mit welcher städtischen Arroganz Ministerin Hendricks dieses Format nutzt um Stimmung gegen die Landwirte zu machen.

„Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein“, so eine der von Hendricks Ministerium publizierten „Neuen Bauernregeln“ (http://www.neue-bauernregeln.de). Diese sollen in 70 Städten plakatiert werden, was das Format noch zweifelhafter macht. Wäre es nicht sinnvoller das Thema dort zu diskutieren wo es stattfindet? Auf dem Land?

Das Ganze wirkt nicht als konstruktive Kritik, sondern pseudo-intellektuelle, moralisch-erhabene Stimmungsmache gegen den ländlichen Raum.

Kein Wunder also, dass Bauernverbände gegen die Kampagne Sturm laufen. Es wäre wichtig eine Debatte über den ländlichen Raum zu führen, doch die Kampagne der Umweltministerin artikuliert keine Probleme, sie brandmarkt die Landwirte.

Die Gesellschaft muss sich dringend mit dem Thema Landwirtschaft auseinandersetzen. Zum Beispiel müssen wir uns die Frage stellen ob der Verbraucher nicht bereit ist mehr für zu bezahlen, aber dafür regionale, hochwertige Lebensmittel erhält und damit auch langfristig die Perspektive kleinerer landwirtschaftlicher Betriebe erhält.

Die Idee der Kampagne mag gut gemeint sein, die Umsetzung banalisiert aber die wahren Probleme und trägt nicht zu einer konstruktiven Debatte bei. Es ist zu hoffen, dass die Ministerin dies einsieht, die Kampagne einstellt und wir uns zukünftig produktiv über den ländlichen Raum unterhalten und uns mit ihm beschäftigen.

 

Der Standpunkt wurde geschrieben von Christopher Hauß, Mitglied der Jungen Union im Gemeindeverband Lingenfeld.
Der Standpunkt wurde geschrieben von Christopher Hauß, Mitglied der Jungen Union im Gemeindeverband Lingenfeld.


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